At Mountain At Sea (by this river)
2022-2023
Hand-woven work
Silver wire, brass wire, linen,
fishing line, steel rods
variable size
Hand-woven work
Silver wire, brass wire, linen,
fishing line, steel rods
variable size
FELIX JUD | 100 Jahre, 100 Künstler, 100 Werke, 2023, im Jupiter, Hamburg
FELIX JUD | 100 Years, 100 Artists, 100 Works, 2023, Jupiter Hamburg
Exhibition view in Jupiter Hamburg
Detail 1 of the work
Detail 2 of the work
Detail 3 of the work
Jahresausstellungsansicht in HFBK Hamburg
At mountain at sea, Siebdruck, 2023, Siebdruck, 77cm* 30cm
EN:
I observe my environment carefully and with an open mind. Water is at the centre of my attention: a material that becomes a geographical event in its vast dimensions, a landscape in itself. Water is endless. It is constantly in motion, and the dynamics of these movements impress structures onto its outer layers. By experimenting with the rhythm of the intersecting woven fabrics, I bring forth the hidden waves that dwell underneath the water’s surface.
I try to capture the infinite in my work; I translate water into textile. Silver and copper wire are woven between strands of traditional threads and are reminiscent of the surface of glistening water. I remember how the river of my childhood flowed steadily and brightly towards a distant sea; I now look at what appears to be the same body of water streaming through the Elbe riverbed, giving surface to pieces of memory.
My project revolves around patterns that repeat themselves and create structures. A visual language emerges from these structures – a language which I reflect through the methods I use, to shed light and guide the viewer’s observations and impressions of the individual pieces I create. Even with carefully constructed systems of forms, which are defined by specific conditions, new decisions have to be made at every step. These choices are guided by my sensibility, or in other words, by my behaviour; the way I look at and understand the world, and the methods I use to find forms to express my thoughts. Being immersed in formal experimentation and the materiality of textiles and images I rely on, helps me translate my feelings into an abstract visual language. Emotions and personal memories are woven into the fabrics, which connect them through structure and time.
My art is as changeable as the surface of the water. A sudden detail in current experience can bring up a past memory and propel it into the perceptual field. Then as the observer looks onward, what they noticed goes away and moves down again, just as the shapes on the face of water swirl and move into themselves, up and away from its visible layer, back into the deep body of water.
DE:
Ich wuchs in der Nähe des Yangtze-Flusses auf. Das Element Wasser steht im Mittelpunkt meiner künstlerischen Wahrnehmung. Wasser spielt nicht nur in meinen Kindheitserinnerungen eine wichtige Rolle, sondern verbindet auch meine Vergangenheit in China mit meiner Gegenwart in Deutschland. Meine Beobachtung der Umwelt verlaufen langsam und detailliert. Das Wasser: eine Materie, die in ihren gewaltigen Dimensionen zu einem geografischen Ereignis wird, einer Landschaft für sich. Wasser ist unbegrenzt. Es ist ständig in Bewegung, und die Dynamik dieser Bewegungen zeichnet eine Struktur in die Oberfläche. Indem ich mit gewebten Schichten experimentiert, die sich in einem bestimmten Rhythmus überkreuzen, fange ich die Strukturen dieser bewegten Oberfläche ein.
Ich versuche, das Unbegrenzte in meinen Arbeiten einzufangen; Wenn ich dieses glitzernde Oberfläche des Wassers sehe, erinnert es mich immer an schöne Erinnerungen aus meiner Kindheit.Ich übersetze Wasser in Textil, Silber- und Kupferdraht werden zwischen traditionelle Fäden gewebt und erinnern an die Oberfläche glänzenden Wassers. Ich arbeite sowohl mit der Kindheitserinnerung eines Flusses, als auch mit meinen gegenwärtigen Beobachtungen der Alster und Elbe.
Das Projekt von mir dreht sich um Muster: Formen, die sich wiederholen und daraus Strukturen kreieren. Die Bildsprache, welche aus diesen Strukturen entsteht, beleuchtet meine Beobachtungen so- wie die Methoden, mit denen ich sie organisiere. Selbst bei sorgsam konstruierten Formsystemen, welche von spezifischen Bedingungen definiert sind, werden bei jedem Schritt neue Entscheidungen getroffen. Aus diesen Entscheidungen verbildlicht sich meine Sensibilität oder mit anderen Worten mein Verhalten; die Art, wie ich die Welt betrachte und verstehe, und die Methoden, mit denen ich Formen finde, um mein Gedanken auszudrücken. Das Eintauchen in formale Experimente und die Potenziale der Textil- und Bilder helfen mir, die Gefühle in eine abstrakte Bildsprache zu übersetzen. Emotionen und persönliche Erinnerungen werden in das Material eingewoben, sie werden durch Zeit und Struktur verbunden. Von Schicht zu Schicht entwickelt sich ihre Komplexität.
Meine Wahrnehmung ist wandelbar wie die Oberfläche des Wassers. Ein Detail kann ein Erlebnis der Vergangenheit aufkommen lassen und diese Erinnerung an die Oberfläche bringen. Dann bewegt sie sich wieder nach unten, so wie das Wasser sich in sich selbst bewegt, hoch an die Oberfläche und fort von ihr, zurück in den dunklen Körper des Materie.